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Energie tanken im Alltag: Strategien für mehr Kraft und Motivation

Energie tanken für Manager im Alltag

Abbildung 1: "Energiebilanz" von Managern: Gewinnung und Verbrauch von Energie

In der heutigen Arbeitswelt stehen Fach- und Führungskräfte oft unter immensem Druck. Die Anforderungen sind hoch, die Aufgaben komplex, die Konflikte schwierig und die Zeit knapp. Dies führt häufig zu belastendem Stress, der nicht nur die Leistungsfähigkeit mindert, sondern auch das Wohlbefinden beeinträchtigt und depressive Stimmungen fördert. Doch es gibt wirksame Methoden, um neue Kräfte zu mobilisieren und die persönliche Energie wieder aufzuladen. In diesem Blog-Beitrag zeigen wir einige der interessantesten Ansätze aus unserer empirischen Forschung.

Energie tanken: Strategien für Fach- und Führungskräfte zur Stressbewältigung

Energie und Emotionen

 Selbstdiagnose: Wo bleibt Ihre Energie?

Bevor Sie Maßnahmen ergreifen, um Ihre Energie wieder aufzufüllen, ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme Ihrer aktuellen Situation zu machen. Fragen Sie sich:

  • Wo bleibt meine Energie im Alltag?
  • Welche Situationen zehren besonders an meinen Kräften?
  • Nutze ich die richtigen Quellen, um neue Energie zu schöpfen?

Tests wie der Effort-Reward-Imbalance (wenn durch Stress mehr Energie verbraucht als gewonnen wird) oder ein Coping-Test (um hilfreiche Gewohnheiten im Umgang mit emotionalen Belastungen zu identifizieren) können dabei helfen, Klarheit zu gewinnen. Siehe dazu den ausführlichen Beitrag "Energie tanken", mit dem Sie Ihre persönlichen Stress-Ursachen diagnostizieren und Ihr Verhältnis von Anstrengung und Belohnung (Effort & Reward) im Vergleich zu anderen Teilnehmern an diesem Test valide diagnostizieren können. 

Die Bedeutung von positiver und negativer Energie

Unsere Emotionen spielen eine zentrale Rolle bei der Steuerung unserer persönlichen Energie. Positive Gefühle wie Freude und Begeisterung erzeugen Energie, während negative Gefühle wie Angst und Frustration sie verbrauchen. Es ist daher entscheidend, sich seiner Emotionen bewusst zu werden und diese gezielt zu steuern.

Subjektive Wahrnehmung: Unsere Interpretation einer Situation beeinflusst maßgeblich unsere emotionale Reaktion darauf. Wenn wir eine Herausforderung als lösbar betrachten, fühlen wir uns motiviert und energiegeladen. Umgekehrt empfinden wir Ängste und Zweifel, wenn wir unsere Fähigkeiten als unzureichend wahrnehmen.

Strategien für  den Alltag

1. Aufrechterhaltung der persönlichen Energie

Die meisten unserer emotionalen Reaktionen sind erlernt und können daher auch wieder verlernt oder umgelernt werden. Eine bewertungsfreie Wahrnehmung unserer Gefühle ist dabei essenziell. Statt negative Gefühle zu ignorieren oder zu verdrängen, sollten wir sie akzeptieren und ihre Botschaft verstehen.

2. Akzeptanz von Negativität

Führungskräfte sollten Mitarbeiter ernst nehmen, wenn diese Kritik äußern oder Frustration zeigen. Empathie und aktives Zuhören sind hier gefragt. Unterstützende Aussagen wie „Ich verstehe, wie Sie sich fühlen“ oder „Was meinen Sie, wer oder was Ihnen helfen könnte?“ stärken das Vertrauen des Mitarbeiters in seine eigenen Fähigkeiten.

3. Modellierung positiver Verhaltensweisen

Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion und sollten positive Verhaltensweisen vorleben. Eine grundsätzlich positive Einstellung gegenüber sich selbst, den Mitarbeitern und emotional belastenden Situationen ist dabei unerlässlich.

Suche nach Positivem: Auch in negativen Gefühlen steckt oft eine positive Botschaft. Angst kann beispielsweise signalisieren, dass wir besser vorbereitet sein sollten. Frustration zeigt uns möglicherweise auf, dass wir bessere Ergebnisse erzielen könnten als bisher.

4. Nichtbeteiligung bei der Erzeugung von Negativität

Es ist leicht, sich in negativen Gesprächen über „wie schlecht alles ist“ zu verlieren. Führungskräfte sollten sich hüten, an solchen Unterhaltungen teilzunehmen oder Gegenargumente vorzubringen. Stattdessen sollten sie versuchen, das Gespräch auf positivere Themen zu lenken.

Langfristig sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Ursachen für Negativität zu beseitigen – sei es durch konstruktives Feedback oder das Aufzeigen beruflicher Perspektiven.

5. Positive Verstärkung („Streicheleinheiten“)

Anerkennung ist eine der wirkungsvollsten Strategien zur Erzeugung positiver Energie. Lob sollte spontan ausgesprochen werden, sobald gute Leistungen oder erwünschtes Verhalten bemerkt werden. Wichtig ist dabei jedoch die Ehrlichkeit – Anerkennung muss echt sein und darf nicht manipulativ wirken.

6. Beenden negativer „Spiele“

Eine fehlende Konfliktkultur kann erheblichen Stress verursachen und persönliche Energie rauben. Frühzeitige Erkennung von Konfliktsymptomen und konstruktive Lösungsstrategien sind hier entscheidend.

Ein vergiftetes Klima schadet nicht nur dem Wohlbefinden der Mitarbeiter, sondern auch dem Unternehmenserfolg insgesamt. Führungskräfte sollten daher konsequent daran arbeiten, eine konstruktive Konflikt- und Streitkultur einzuführen.

Durch die Anwendung dieser Strategien können Fach- und Führungskräfte ihre persönliche Energie effektiv managen und somit nicht nur ihre eigene Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch ein positives Arbeitsumfeld schaffen – zum Wohle aller Beteiligten.

Fazit

Entscheidend ist das Gleichgewicht von Energie tanken und Energie verbrauchen. Als Menschen haben wir nur eine begrenzte Menge an persönlicher Energie zur Verfügung – ähnlich wie bei einer Batterie müssen wir darauf achten, dass unsere Energiebilanz positiv bleibt. Das bedeutet: Die Summe der energieerzeugenden Aktivitäten sollte stets größer sein als die Summe der energiezehrenden Verhaltensweisen und Erlebnisse. 

Indem wir unsere Emotionen akzeptieren wie sie sind und lernen intelligenter mit ihnen umzugehen, können wir zufriedener leben, leistungsfähiger arbeiten und weniger von Stress geplagt sein.

Tipps für die Umsetzung der Strategien für mehr Energie

Konstruktiver Umgang mit negativen Emotionen

Damit die „Energiebilanz“ zumindest ausgeglichen ist, kommt es darauf an, negative emotionale Belastungen zu reduzieren und positive Gefühle zu fördern. Diese erlernbare Fähigkeit nennt man Emotionale Intelligenz. Ausführliche Informationen und Tests dazu finden Sie auf der Seite „Emotionale Intelligenz“. Einige Empfehlungen von dieser Seite zum Umgang mit negativen Emotionen zeigt die folgende Abbildung 2. 

Umgang mit negativen Emotionen

Abbildung 2: Konstruktiver Umgang mit negativen emotionalen Belastungen

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten negativen Emotionen von sachlichen Problemen ausgelöst werden. Ein Beispiel ist der Verlust des Arbeitsplatzes. Diese Belastung verschwindet, sobald wenn man einen besseren Arbeitsplatz gefunden hat. Auch der Vorgesetzte oder die Unternehmenskultur können (sachliche) Auslöser emotionaler Belastungen sein. Die entscheidende Frage ist, wie man damit umgeht. Dazu zeigt die Abbildung 2 einige wenig hilfreiche und hilfreiche Strategien. Manche Menschen verwenden vorwiegend die kontraproduktiven Methoden und begeben sich in eine Abwärtsspirale. Ein häufiges Beispiel ist die Kontaktaufnahme zu Menschen, die ebenfalls eine depressive Stimmung haben. Dazu gibt es im Englischen die Metapher: „Misery Loves Company“. Doch das Gegenteil sollten man tun. 

Positive Emotionen fördern (Stimmungsverbesserung)

Zur emotionalen Intelligenz gehört auch die Fähigkeit, positive Gefühle bei sich und seinen Mitmenschen auszulösen. Die nachfolgende Abbildung 3 zeigt Beispiele für erprobte Methoden der Stimmungsverbesserung. Die empirische Forschung hat unzählige Strategien und Methoden dazu entwickelt und empirisch getestet – man muss sie „nur“ ausprobieren. 

Erprobte Methoden der Stimmungsverbesserung

Abbildung 3: Erprobte Methoden der Stimmungsverbesserung (positive Emotionen)


Coaching

Sie können alle Empfehlungen auf dieser Seite allein ausprobieren und umsetzen oder mit einem Coach systematisch planen. Nehmen Sie dazu kontakt mit uns auf. In einem kostenlosen und unverbindlichen Vorgespräch können wir klären, wie wir einen maßgeschneiderten Entwicklungsplan für Sie entwickeln und umsetzen können. Vorab können Sie sich auf folgenden Seiten informieren: